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Olympus mju Zoom – Wir werden definitiv keine Freunde

So so… Kultfaktor also…
Ich ziehe diese Rezession mal anderen Kameras vor, da ich bei der Revue 35 FC das Thema Olympus mju Zoom anschnitt und Euch nicht unnötig lange warten lassen möchte 😉 Und außerdem: Ich bin jung und brauche das Geld!! 😉 😉 Also schnell diese Point & Shoot wieder abstoßen, bevor der Trend abebbt 😉 😉

 

 

Der Hype um diesen Fotoapparat ist groß. Jeder, der gewillt ist, die horrenden Preise für eine einfache Point & Shoot hinzulegen, wird seine Gründe oder ein dickes Portemonnaie haben 😉
Nach dem Abholen der Bilder sehe ich persönlich den Sinn darin nicht…! Sie war mir in mehreren Situationen zu unzuverlässig – was bedeutet, dass einige Fotos nicht scharf geworden, andere jedoch extrem detailgenau sind. Bei manchen ist für mich die mangelnde Blendenöffnung und damit die lange Belichtungszeit ersichtlich. Bei den bewegten Motiven oder dem Abstand zu jenen welchen, war die Leistung jedoch auch nicht immer kalkulierbar!

Fangen wir erst mit den positiven Ergebnissen an 😉
Gut umgesetzt hat die Olympus mju Zoom die Gegenlichtaufnahme an den Landungsbrücken Hamburg. 

 

Da wir uns jedoch im Februar in Hamburg befanden, gab es natürlich keine Sonnenstundengarantie (ich sach ma: Wie generell in Hamburg 😉 )!!!
So war es in dem „alternativen“ Gängeviertel sehr bewölkt und nieselig, so dass es der mju schon zu schummrig wurde und der Blitz hochklappte. Vielleicht verständlich, da sie nur eine Blendeneinstellung von 4,5 – 6,9 besitzt. Die Verschlusszeit ermittelt sich die Olympus dazu automatisch (laut Bedienungsanleitung kann dies mit einem DX-Code-Film sogar bis zu 4 sec dauern!). Die Lichtverhältnisse waren zwar nicht der Burner – aber ich war mir recht sicher, den Blitz händisch deaktivieren zu können und das Foto auch ohne Stativ wackelfrei hinzubekommen! Wir reden hier von BEWÖLKT! Besonders, weil meiner Meinung nach das Motiv kein Anblitzen erlaubte!

 

 

Eingelegt war ein Kodak Gold 200; der „günstige“ Klassiker und Allrounder, der eigentlich recht viel verzeiht. Zusätzlich unterstelle ich mir ein sehr ruhiges Händchen – und trotzdem sind die Bilder verwackelt. Die parallel genutzte SLR Pentax SFX mit der gleichen maximalen Blendenöffnung von 4,5 hat (ebenfalls ohne Blitz) tolle Fotos geliefert!

 

 

Dann hier wieder ein positives Beispiel ihrer Kunst auf dem Harley-Treffen in den Niederlanden. Der Schriftzug umgeben von Glitzerlack ist knüppelscharf geworden!

 

Am selben Tag mit der selben Sonne im Nacken ist mein Selfie in dem schönen bunten Spiegelvisier vom Helm nichts geworden… Ob es der Kamera zu viele Informationen waren? An der Entfernung kann es nicht gelegen haben. Denn die Olympus mju stellt schon ab 0,6 m scharf! Da ist dann wohl eher der aktive Infrarot-Autofokus schuld… Bei Glas o.ä. ist er anscheinend überfordert, da die Spiegelfläche zu sehr reflektiert und den Autofokus durcheinander bringt. Dies muss man wissen, wenn man den Fotoapparat für solches nutzen will!! Wer diese Problematik umgehen möchte, drückt das Blitz- und das Selbstauslösersymbol gleichzeitig!!!! So aktiviert Ihr das klassische Fadenkreuz in der Mitte der Kamera! Durch einen halb angedrückter Auslöser (anfixieren/scharfstellen) kann so auch das Motiv im Bildausschnitt verschoben werden. Diese Einstellung löscht sich automatisch beim Schließen der Kamera oder Ihr müsst es händisch durch die gleiche Tastenkombi wieder entfernen.

Auch ein Vergleich: Zuerst die Tambourcorps-Fotos von dem „Sail Kampen Fest“ in Holland. Also… Wenn die nichts geworden wären…!! Schließlich habe ich dafür auf Knien mein Leben riskiert!!! 😉 Die Gruppen jagen mit einem ordentlichen Tempo ohne Rücksicht auf Verluste durch die Straßen. Das nenne ich stramme Schritte!!! Sicherheitspersonal bahnt denen den Weg frei, so dass Andre schon fast dabei war, mich mit einem Zug an meiner Kapuze zu retten 😉 Wie gesagt: Trotz Wolkendecke und Bewegung alles top! Man beachte die Drumsticks. Kaum Bewegungsunschärfe vorhanden!

 

 

Gegenbeispiel: Wieder das Harley-Treffen. Brütende Hitze, praller Sonnenschein und hier hat der gerade anfahrende Motorradfahrer den Autofocus wohl überfordert! Die kürzeste Zeit von 1/500stel wird wohl kaum dafür verantwortlich sein. Wie gesagt: Ich kann dieser Kamera irgendwie nicht trauen. Ich weiß nicht, wann sie gute Laune hat und wann nicht 🙁

 

 

Geht Ihr mit einem close up unter 0,6 m, verschiebt sich der Bildausschnitt nach unten und Ihr müsst Euch an die Extra-Begrenzungslinien im Sucher halten! Die Bedienungsanleitung verspricht bis zu 15 24er Filme mit einer Batterieladung (eine CR 123A) und bei den Landschaftsaufnahmen wird der Blitz der Olympus mju Zoom automatisch abgeschaltet. Bei dem Selftimer sind 12 sec bis zur Auslösung Zeit.

 

 

Zwei Dinge gefallen mir an der mju somit nicht: Das schnelle Einschalten des Blitzes und die „Ungenauigkeit“ des Focus. Unendlichaufnahmen top und scharf! Wenn die Kamera ein Eigenleben hat und ich nicht weiß, was sie gerade als „wichtig“ empfindet, stelle ich doch lieber auf das Fadenkreuz, um nicht auf die Schnauze zu fallen (Pardon 😉 ). Als klassische Point & Shoot absolut ein Minus! Warum funktionierte der Glitzerlack auf dem Motorrad; das Visier und das Bierglas waren wiederum nicht meßbar?! Für mich kein must have. Dann lieber eine „kleine“ Spiegelreflex wie die recht leichte Canon EOS 300, bei der ich schneller zoomen kann und die letztendlich auch alles automatisch macht, wenn ich es möchte!

Ich habe die Olympus mju III noch hier im Repertoire und gebe nicht auf! Auch diese wird getestet. Mit den Erfahrungen von diesem Film 😉 Und leider mit einem leichten Beigeschmack, dass ich bei einer Point & Shoot vielleicht doch mehr mitdenken muss, als ich möchte 🙁

 

 

Nackte Fakten:
Baujahr 1993-96 in China, Brennweite 35 – 70 mm, sie wiegt netto 185 g. Batterie: CR 123A, Film: Kodak Color 200

 

 

 

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