Newtonsche Ringe,  Und sonst so

Newtonsche Ringe

Newtonsche Ringe sind Erscheinungen, die bei der Betrachtung einer dünnen Luftspalte zwischen zwei durchsichtigen Materialien auftreten. Sie sind nach dem Physiker Isaac Newton benannt, der sie im 17. Jahrhundert entdeckte.

Ein typisches Problem stellt sich früher oder später jedem, der seine Negative mit einem Flachbettscanner digitalisieren möchte. Das Kleinbildnegativ ist gewölbt und das Ergebnis nach dem Scanvorgang (direkt auf der Scheibe) ist nahezu unschön anzusehen. Vor allem die Schärfe leidet enorm. Eine Glasplatte/Scheibe zum Beschweren schafft meist schnelle Abhilfe, aber manchmal nicht ohne Nebenwirkungen.

 

 

Es entstehen Newtonschen Ringe. Genau dieses Phänomen der Newtonschen Ringe tritt dann auf, wenn sich zwei Oberflächen mit unterschiedlichen Brechungsindizes/ Brechungsindex * berühren und eine dünne Luftschicht dazwischen gebildet wird. Das Licht, das durch die obere Oberfläche eintritt, wird dann reflektiert und zwischen den beiden Oberflächen hin und her reflektiert, was (an den Grenzflächen) zu Interferenzeffekten und zum Auftreten von den charakteristischen und konzentrischen Ringmustern führt. *Phasengeschwindigkeit des Lichts zu der im Material

 

 

Während die Ringe beispielsweise bei der Abstandsmessung in der Mikroskopie oder bei der Untersuchung optischer Oberflächen nützlich sind, stellen sie nach einem Scanvorgang leider auch einen Störfaktor dar. Doch was kann man jetzt machen? Drei Lösungsansätze könnten die Newtonschen Ringe verringern oder gar ausbleiben lassen:

Ansatz 1: Anti-Newton-Glas! Anti-Newton-Glas verwendet eine spezielle Beschichtung oder Strukturierung. Diese Beschichtung besteht aus einer dünnen Schicht eines Materials mit einem ähnlichen Brechungsindex wie das andere Material, um die Reflexionen an der Grenzfläche zu minimieren. Durch die Verwendung der Beschichtung wird die Interferenz zwischen den reflektierten Lichtwellen minimiert und somit die Bildung von Newton-Ringen reduziert. Es ist wichtig zu beachten, dass Anti-Newton-Glas den Newton-Ring-Effekt nicht vollständig beseitigt, sondern nur minimiert. Bei bestimmten Bedingungen, wie zum Beispiel bei der Verwendung von stark kontrastreichen Objekten, können immer noch einige Ringe sichtbar sein. Bedauerlicherweise ist Anti-Newton-Glas auch sehr selten und dazu auch noch sehr teuer geworden.

Ob modernes und weitaus günstigeres „Antireflexglas“ oder Museumsglas eine wirkliche Alternative darstellen, kann ich nicht sagen. Vielleicht habt Ihr ja Erfahrungswerte, die ihr mit uns in den Kommentaren teilen möchtet?

Ansatz 2:  Wir haben ganz gute Erfahrungen damit gemacht, zwei kleine Glasscheiben zu nutzen. Der Negativstreifen wird auf dem Scannerglas gelegt und jeweils an den Seiten (auf den Löchern) von je einer Glasplatte gestützt. Ohne dabei das eigentliche Negativbild zu verdecken! Oftmals eine gute Lösung 🙂

 

 

Ansatz 3: Negativhalter! (Spannrahmen) Dazu öffnet man die Befestigung am Rahmen und legt den Filmstreifen (laut Vordruck) ein. Danach fixiert man den Streifen, indem man den Rahmen wieder schließt. Solange die Negative absolut plan liegen, geht das Einlegen recht unkompliziert. Schwieriger wird es, wenn der Negativstreifen gebogen ist, oder ein geschnittener Film zuvor aufgerollt gelagert wurde. Dann ist Ruhe und Fleißarbeit angesagt,  😉 dennoch gibt es manchmal (Licht) Flecken auf den Bildern. Auch hier würden wir uns über Eure Erfahrungswerten in den Kommentaren sehr freuen!

 

 

Hat man jedoch den Spannvorgang hinter sich, so sind die Resultate frei von Newtonschen Ringen. Tipp: Am besten stets ein Fremdlicht beim Scannen vermeiden! Ein jeder Scanner hat seine eigenen Negativhalter. Auch die mitgelieferte Software kann diese Rahmen erkennen. Natürlich ist das Nutzen von „Fremdrahmen“ auch möglich – da heißt es dann stets ausprobieren und improvisieren. Aber wie sagte schon ein weiser Handwerker: Nichts hält besser als ein Provisorium 😉

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