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Canon EOS 300 – Mischung aus Point and Shoot und SLR

Die Canon EOS 300 ist vom Typ her ja recht vergleichbar mit der Minolta Dynax 2xi, mit der ich persönlich in die Spiegelreflex-Fotografie eingestiegen bin.
Mit dem leichten Kunststoffgehäuse wirkt diese Generation der Fotoapparate zwar nicht mehr so wertig wie ihre Ahnen…. Jedoch ist sie qualitativ um einiges besser als die meisten Point and Shoots, mindestens genauso leicht zu bedienen und mit ihrem 28-90 mm Objektiv nur unwesentlich größer als manch brachiale „Kompakt“kamera in unserem Fundus…! Da mache ich doch lieber mit so einer Canon EOS 300 Schnappschüsse, als z.B. der Yashica microtec zoom 120 oder gar einer extremeren Bridgekamera!!!

 

 

Am Objektiv kann die flinke Hand viel schneller zoomen als die elektrische Motorkonkurrenz und im Vollautomatikmodus ist sie eigentlich idiotensicher. Ein Blitz ist ebenfalls integriert. Wieso dann auf eine Point and Shoot zurückgreifen, wenn die SLR eine bessere Schärfe Huckepack hat und man sich (wenn man denn dann irgendwann möchte) mehr in bildgestalterischen Möglichkeiten erproben kann?! Zu damaligen Preisverhältnissen war es natürlich klar, dass man keine Wahl hatte, wenn der schmale Geldbeute nur aus Zwiebelleder bestand. Aber mittlerweile ist so eine Canon EOS 300 um einiges günstiger zu bekommen als eine Olympus mju… Warum???

Somit kann ich mich hier vor Euch ganz klar outen: Ich bin ein Fan solcher analogen Spiegelreflex-Kameras! Und daher bei dieser Review etwas befangen 😉 Ich stehe auf den Autofokus (wie bei der Sigma in London), so dass ich mich auf andere Einstellungen konzentrieren kann. Wie hier z.B., wo ich die Belichtungszeit auf 1/30stel gestellt habe, die Kamera die passende Blende dazu aussuchen ließ und nach Ewigkeiten das Mitziehen eines bewegten Motives ausprobierte. Und ich bin über mich selbst überrascht! Im positiven Sinne 😉 Das sollte nochmal intensiviert werden! 😉

 

Hätte ich auch noch die Schärfe per Hand kalibrieren müssen, wäre es ein Ausschussbild geworden! Sowas von sicher!

Die Canon EOS 300 mag ich – den verwendeten Film eher weniger 🙁 Der Fomapan 400 hat mir schon etwas die Freude an den Fotos genommen… Wir entwickeln ja nicht selber, sondern geben die Filme entweder beim Drogeriemarkt ab oder (seit diesem Jahr) auch beim Urbanfilmlab. Dieser Negativstreifen wurde ins Großlabor geschickt. Ob es somit mit der Entwicklung zu tun hat oder er generell so kontrastreich ist… Keine Ahnung, Laut anderen Bildern im Netz eher weniger. Aber ich traue mich gerade nicht, ihn noch ein zweites Mal zu testen. Keine Zwischentöne – viele Informationen sind einfach nicht auf den Negativen vorhanden und können somit auch kaum durch Bearbeitung zurückgewonnen werden. Wenn man es weiß und damit stilistisch arbeiten möchte: Gerne. Nur kann ich eine Kamera mit diesem Film nicht guten Gewissens testen… 🙁

 

 

Problem Nr. 2 bei diesem Film: Er hat keinen DX-Code. Die Canon EOS 300 hat für sich entschieden, einen ISO 200 daraus zu machen. Hier kein Problem, da ich beim Einstellrad per Hand auf 400 korrigieren konnte. Ist Euer Fotoapparat jedoch auf die elektronische Erkennung angewiesen, hier ein kleiner Tipp: Man kann die DX-Codes einfach online kaufen und im Nachhinein aufkleben! 🙂

Genug gemeckert. Zurück dazu, warum Ihr überhaupt bei diesem Artikel gelandet seid 😉
Generell zieht die Canon EOS 300 den Film erst mal komplett ein und zählt beim Fotografieren dann rückwärts.
Stellt Ihr die Wahlscheibe auf das grüne Rechteck, befindet sich die EOS 300 in der Vollautomatik: Zeit, Blende und Schärfe werden von der Canon ermittelt (bzw. müsst Ihr zur Schärfemessung den Auslöser zur Fokussierung halb andrücken: Hierzu dienen mittig sitzend sieben AF-Messfelder) und der Blitz klappt bei zu schwachem und bei Gegenlicht auf. Wie gesagt: Nicht viel anders als eine Point and Shoot – nur besser 😉

 

 

Der Blitz schaltet sich generell im Voll-, Portrait-, Nahaufnahme- und Nachtprogramm ein (wenn nötig). Bei den Modi „Action“ und „Landschaft“ löst sich dieser nie, auch wenn er ausgeklappt ist. Irgendwie logisch… Bei Sportaufnahmen ist die Belichtungszeit zu kurz zum Blitzen (man möchte ja eine schnelle Bewegung einfrieren) und bei einem Foto in die Weite wäre nur der Vordergrund angeblitzt und die Berge im Hintergrund bekämen kein Licht mehr ab… 😉

Diese Hälfte des Einstellrades nutze ich selten; ich bin eher der Typ „Funktionen für Fortgeschrittene“ (nein – ich bin nicht abgehoben und dies ist kein Eigenlob 😉 Ich bin ein Mensch von Bescheidenheit 😉 Das steht so in der vorhandenen Bedienungsanleitung 😉 ). Bei diesem Foto hier habe ich z.B. für mich selber entscheiden wollen, wie weit ich in die Tiefenschärfe gehen möchte (AV= Aperture value = Zeitautomatik). Natürlich solltet Ihr dabei das Auge auf die Belichtungszeit nicht vergessen! Wählt ihr eine sehr geschlossene Blende (wenig Lichteinfall jedoch große Tiefenschärfe), kann Eure Belichtungszeit für ein Foto ohne Stativ zu lang werden! Das beeinflusst natürlich eventuell Euren Spielraum und engt ihn ein! Das Gegenteil gilt selbstverständlich bei übelstem Sonnenschein. Die Blende für einen minimalen Schärfepunkt könnt Ihr nur dann verwenden, wenn Euer Fotoapparat über sehr kurze Belichtungszeiten besitzt… Ihr kennt diese Problematik oder lernt sie noch 😉

Wenn Ihr Euch in diesem Thema noch nicht sicher seid und wissen wollt, welche Blende gerade welche gestalterische Auswirkung auf Euer Bild haben wird, besitzt die Canon EOS 300 eine Schärfentiefenprüfung.. Links unten am Gehäuse am Objektiv ist ein kleiner, unauffälliger Knopf. Drückt Ihr diese Abblendtaste, schließt sich die Blende auf Eure derzeitige Auswahl, so dass Ihr einen Eindruck des bevorstehenden Fotos auf der Mattscheibe bekommt. „Spielt“ mal an dem Rad am Auslöser und seht, wie sich die Schärfe bei einer großen oder kleinen Öffnung der Linse verändert. Gleichzeitig seht Ihr, wie dunkel oder hell das Motiv wird und wie sich die Lichtverhältnisse in der Kamera ändern und damit Rückschlüsse auf eine notwendige Verstellung der Belichtungszeit mit sich bringen.

 

 

Weitere „Spielereien“ dieser Kamera ist das Fokussieren über EIN gewähltes Meßfeld (bin ich kein Fan von… Ich finde, dass es schneller geht, wenn man mittig eben schnell andrückt und den Fotoapparat kurz verschiebt anstatt am Einstellrad rumzuwurschteln), die komplette manuelle Belichtungseinstellung, die Selektivmessung mit Meßwertspeicher, Belichtungskorrektur, Mehrfachbelichtungen sowie die Programmautomatik (wie beim grünen Rechteck bietet diese eine identische vollautomatische Belichtungsfunktion. Bei „P“ sind jedoch mehr Betriebsarten wie Reihenbilder, manuelle Meßfeldwahl oder eine Kurzzeitsynchronisation mit EX-Blitzgerät kombinierbar.

Viele dieser Modi habe ich auch noch nicht ausprobiert.

Um den Einstieg in die Spiegelreflex-Fotografie zu wagen eine der besten Kameratypen wie ich finde. Man lernt durch eine aktive Beobachtung der Kamera die Tiefenschärfewirkung der Blenden kennen und bestenfalls auch direkt die Kombination mit der Belichtungszeit. Und muss sich nicht gleichzeitig noch um die Schärfe kümmern (gerade in der Streetfotografie Gold wert 😉 ).

 

 

Mein Kauftipp bevor Ihr in eine Point and Shoot investiert! 😉

 

Zu den nackten Fakten:
Herstellung durch Canon in Japan von 1999 – 2002, Batterien:  2 CR2, verwendeter Film: Fomapan 400 35mm, 

 

 

 

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