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Minolta 5000 AF – Ein Hit aus 1986!

Minolta 5000 AF – Das Einstiegsmodell, der Gamechanger für den kleineren Geldbeutel. In den 80er-Jahren, genauer gesagt im Jahr 1986, wurde von Minolta mit einem „FINAL COUNTDOWN“ der erste praxistaugliche integrierte Autofokus für Spiegelreflexkameras auf den Markt gebracht. Die Geburtsstunde der Minolta 7000 AF, die erste 24×36 Autofokus-Spiegelreflexkamera mit integriertem Entfernungssensor und Fokusmotor. Diesem revolutionären Fortschritt folgte die 9000 AF für Experten und Profis und eine von den Funktionen her abgespeckte 5000 AF für den schnell zugänglichen Massenmarkt.

 

 

Nicht ganz so sexy wie der Oberlippenbart von Lionel Richie kommt aber auch die Minolta 5000 AF im standesgemäßen 80er Jahre Outfit daher. Die „TRUE COLORS“ bestehen lediglich aus schwarz glänzendem Kunststoff mit roten und weißen Applikationen. Trotzdem dominiert der Kunststoff wie einst bei Madonna die Stiefel. Eckige Gummiknöpfe sind Pflicht und der rot abgesetzte Auslöser hat sogar einen „INVISIBLE TOUCH“.  Ist es zu dunkel, ertönt sofort ein Piepton, sobald man den Knopf auch nur berührt.

 

 

 

 

 

 

Alles in allem ein in sich stimmiges Design. Die Farbakzente geben dem Ganzen eine gewisse „neue“ Modernität. Das Display ist gut integriert. Für den Fan der 80er Jahre fast schon „IRRESISTIBLE“. Unter einem kleinen Schieber  verstecken sich weitere Funktionsknöpfe, die nach ihrem Erscheinen unbedingt ausprobiert werden wollen. Stark beanspruchte Oberflächen wurden mit einem Gummischutzüberzug versehen, der heute, im Jahr 2024, durch Weichmacher oft weiß oder klebrig wirkt. Ein echtes „TOUCH ME“ ist der gut geformte Batteriegriff. 4 AAA-Batterien sollen für die Stromversorgung ausreichen. Hinter der verschraubten Metallplatte (nach Öffnen des Griffes) verbirgt sich eine weitere Knopfbatterie (CR2016) zur Lebenserhaltung.

 

 

Die Minolta 5000 AF ( Maxxum 5000 in den USA und  alpha 5000 in Japan) verfügt nur über die Belichtungsmodi Programm und Manuell. Bei der Programmautomatik sind Blende und Verschlusszeit fest eingestellt. Sie kann nicht verändert werden. „WALK LIKE AN EGYPTIAN“ war hier die Deviese. Außnahmen: Nicht erwünscht. Für Gegenlichtmotive gibt es eine Taste auf der Rückseite der Kamera (BLC). Ob das Bild über- oder unterbelichtet ist, wird im manuellen Modus durch Pfeile nach oben oder unten im Sucher angezeigt. Bei der Minolta 5000 AF  kann die Scharfeinstellung auch manuell vorgenommen werden, ( Objektivabhängig!!) wobei die Scharfeinstellung durch zusätzliche rote LED-Dreiecke im Sucher und eine grüne LED (Autofokus-Bestätigung) angezeigt werden. Im Autofokus zeigt sich, das die 5000 AF auch keine „DREAMTIME“ aufweist. Hier ist sie auch von der Lautstärke her mehr die „LIMOUSINE“ mit lautem Sportauspuff.

 

 

 „DON’T LEAVE ME THIS WAY“ dachten sich wohl mit Erscheinung der neuen AF Serie auch z.B. Cosina, Chinon, Ricoh oder Canon. Ein Teil dieser Hersteller konzentrierten sich bereits mehr oder weniger erfolgreich auf ein nicht autarkes externes Autofokussystem. Die Luft wurde dünn!  Weitere Hersteller wie z.B. PENTAX  oder Nikon waren sogar schon ein Schritt weiter. Boten sie bereits 1982 automatische Scharfstellung des Objektivs durch das Kameragehäuse an, so waren passende Objektive viel zu selten, von geringster Auswahl, extrem teuer und sehr speziell.

 

Bild:  Externes Autofokussystem vom Hersteller Chinon / in meiner Variante umgelabelt auf REVUE

 

Es muss alle Mitbewerber wie ein „SLEDGEHAMMER“ getroffen haben, als Minolta mit der Einführung der 7000 AF/9000 AF/5000 AF dem Käufer auch noch zeitgleich eine ordentliche Auswahl an unterschiedlichen Objektiven zu bezahlbaren Preisen anbieten konnte. Eine bemerkenswerte Leistung! Diese Objektive waren auch notwendig, denn eine Kompatibilität älterer Minolta-Systeme war nun mit dem neuen A-Bajonett (AF) ausgeschlossen. So klingelte die Kasse bei Minolta gleich doppelt und die Konkurrenz leckte zu diesem Zeitpunkt ihre „BROKEN WINGS“.

 

 

Die damaligen Hardliner der Fotoszene gaben dem eingebauten Autofokus jedoch zunächst wenig Chancen. Auch die Fachpresse zögerte oder gab in ihren Artikeln hier und da ein kleines Contra ab. Doch in bester „PAPA DON’T PREACH“ Manier revolutionierte Minolta allen Kritikern zum Trotz nahezu automatisch den gesamten Markt in der Geschichte des Autofokus für Spiegelreflexsysteme. Der Anwender (aber auch Minolta) erlebte quasi „A KIND OF MAGIC“ und konnte mit Hilfe der massentauglichen Technologie und seinen verfügbaren Objeketen seine bisherige Fotowelt in eine greifbare „WONDERFUL WORLD“ verwandeln.

Um den Anschluss nicht zu verlieren, schallte es wohl „I CAN’T WAIT“ aus allen Manager- und  Chefetagen der konkurierenden Kamerahersteller rund um „NEW YORK – RIO – TOKYO“ , denn mit dem überragenden Zieleinlauf von Minolta begann unweigerlich ein explosionsartige „CHAIN REACTION“ im AF Segment. Nur ein Jahr später wetteiferten bereits verschiedene Hersteller (z.B. Yashica 230 AF) mit ähnlichen AF-Modellen. „RAIN OR SHINE“, eine Schlüsselentscheidung, die in der Geschichte des AF unausweichlich war!

 

 

 

 

FAZIT: Die 5000 AF hat mir viel Freude bereitet, auch wenn ich sie bei meinem Modell nicht manuell nutzen konnte! Eine tolle Reise zurück in den 1980ern 🙂  Wer weiß wie lange die ganzen Ohrwürmer aus dem Jahr 1986 jetzt nachhalten 😉 Die Batterien lieferten genügend Energie für viele Stunden Fotografieren an unterschiedlichen Orten. Das Auslösesignal ist in meinen Ohren „THE SOUND OF MUSIC„, auch wenn der AF mit seiner Lautstärke manchmal laut und kratzig ist. Wenn genügend Licht vorhanden ist, macht der AF gemessen am Jahr 1986 einen absolut überzeugenden Job.

 

 

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