Wie alles begann

Der Beginn der Leidenschaft und Sucht für die analoge Fotografie – Maniacphotos–Story

Wir leben in einer beschaulichen, ländlichen Kleinstadt des Niederrheins direkt an der niederländischen Grenze ohne wirkliche Leidenschaft. Das Freizeitangebot beschränkt sich wie so oft auf Schützenfeste, Offene-Gärten-Schauen und das Fahrradfahren auf dem platten Lande.

Ohne Auto ist man hier aufgschmissen und Unternehmungen jeglicher Art immer mit Fahrerei verbunden. Wir sind schneller im Nachbarland als in der nächsten deutschen Großstadt..

Ein Bekannter erzählte mir mal abends vom „Snuffelmark“ in Arnheim (wie geil ist bitte dieser Ausdruck für „Trödelmarkt“?!?! 😀 ).

 

 

Der Sonntag war somit gerettet und Andre und ich schlenderten ohne Hintergedanken und Erwartungen durch die riesige Halle. Ein Herr hatte ganz viele analoge Fotoapparate auf dem Tisch aufgereiht. Sortiert nach Preisen: 2,50 €, 5 €, 7,50 € und „exklusivere“ Exemplare.

Da ich vor kurzem erst umgezogen war und mein Regal im Industrial-Look noch einige Lücken vorwies, sollte es ein schönes Dekostück im unteren Preissegment werden. Rein wegen der Retro-Optik und dem abgewetzten Aussehen, wanderte die Isoly-Mat für 2,50 € in meine Handtasche. Noch im Auto wurde das Fundstück inspiziert. Wie bekommt man den Apparat geöffnet? Welcher Film gehört hinein? Und natürlich der Spaß und Versuch: Löst diese Kamera vielleicht noch aus?!? Und ja – der Verschluss tat es noch 😀

Sogar noch vor Ort wuchs die Idee, heraus finden zu wollen, ob noch „brauchbare“ Fotos damit entstehen konnten. Das Negativformat wurde ergoogelt und sofort bestellt (10 € für einen SW-Rollfilm erschien uns zu diesem Zeitpunkt für den Spaß zu verkraften zu sein; auch wenn überproportional teuer zum eigentlichen Wert der Kamera).

Als der Film dann ankam, musste wieder die Suchmaschine herhalten, um die Isoly erstmal bestückt zu bekommen 😉

Ab da ging unser Experiment ohne vorherige Säuberung und Kenntnis der Funktion mit zu jeglichen Unternehmungen. Über Wochen…. Da man ja überlegter fotografierte als mit einer unendlichen Speicherkarte.

Relativ schnell nach dem einreichen der Negative bei einem Drogeriemarkt (wir reden hier von drei Wochen), kam das spannende Resultat zurück! Eine erste Drübersicht zeigte: Es war tatsächlich etwas darauf zu erkennen 🙂 🙂 🙂

Grob mit dem Smartphone auf dem Leuchtpaneel abfotografiert und ins Positive umgewandelt, war es um uns geschehen: Der Charme der Unschärfe und die Grobkörnigkeit gepaart mit den doch erstaunlichen und niemals erwarteten Ergebnissen war ein schöner Kontrast zu den stets perfekten digitalen Pendants! Wir waren angefixt und der Wahnsinn und das Interesse an weiteren Kameras mit ihren wahrscheinlich andersartigen Ergebnissen nahm ein erstaunliches Tempo auf 😉

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