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Sigma SA 300 – The London Eye

Endlich mal wieder etwas Vernünftiges in der Hand!!! 😉 Die Sigma SA 300 🙂

 

Für die Sigma SA 300 hatte ich mich trotz der Größe und des Gewichtes für London entschieden, da ich mir für diesen tollen Kurztrip gute Aufnahmen erhofft/erwünscht hatte. Und für mich gehört da einfach eine SLR dazu!!! Und ich wurde in Sachen Qualität nicht enttäuscht!!!

 

 

Sagen wir mal so: Ich bin da etwas „vorbelastet“ 😉 Bei den Anfängen der Fotografie als End-Teeny kaufte ich mir damals schon ein zoomstarkes Sigma-Objektiv inkl. Makrofunktion für meine Minolta (ich meine, dafür über 800 DM hingeblättert zu haben) und war mit den Ergebnissen stets mehr als zufrieden! Somit keine Frage, welche Kamera mich interessierte. Besonders, weil ich Sigma bis dato nur als Linsenhersteller kannte.
Zusätzlich bin ich ein Fan vom ZOOMEN! 🙂 Gerade in der Streetfotografie mag ich dies. Selbstverständlich gehen auch hier die Meinungen der Fotografen auseinander (wären wir alle gleich, wäre es doch langweilig (oder wie war das?)). Für mich persönlich bleibt`s dabei: Ebenfalls in der Porträt-Fotografie ein Plus!!! Es gibt nichts Schlimmeres, als ein „Model“, das sich beobachtet und gehemmt fühlt, weil man mit der Kamera zu nah ran geht! Und so bin ich (vielleicht) ein kleiner Stalker und mag Menschen in unbemerkten Momenten festzuhalten! 😉

 

 

Andre und ich sind im Übrigen anderer Meinung, was die Sinnhaftigkeit von SW-Filmen angeht. In der Entwicklung sind sie teurer (es sein denn, es handelt sich um C41-taugliche Negative) und natürlich kann man nach dem Einscannen jedem Foto durch einen Klick die Farbe nehmen… Aber ich mag den Prozess im Kopf, mir schon im Vorhinein zur Bildgestaltung Gedanken zu machen. Ist das Motiv dann überhaupt noch interessant genug oder wird es das durch SW gerade erst?!
Um vorweg zu nehmen: Ich mag ALLE entstandenen Bilder dieser Sigma SA 300! Mein Pech war nur hier und da der Hebel am Objektiv zum Umstellen vom manuellen auf Autofokus. Er ist sehr schwammig und verstellt sich von alleine oder bei geringem Widerstand, so dass man in dem einen Moment noch elektronisch fotografiert hat und im nächsten hätte selber nachjustieren müssen. So hat sich mein Schärfepunkt teilweise verschoben. Hier hätte ich schon gerne die Möwe scharf gehabt und nicht den Kranz der Lampe.

 

 

Denn auch das empfinde ich (neben dem Zoomen) generell als eine super Entwicklung in der Fotografie: Lass mal die Kamera so schnell wie möglich scharf stellen! Welch Segen! Da ich gerne Menschen und Situationen fotografiere, ist Tempo im Auge und Finger gefragt. Bei der Landschaftsfotografie habe ich ja ewig Zeit, die Schärfe auf das auserwählte Objekt zu legen. Und vielleicht sogar bei Unsicherheit noch fünf mal zu kontrollieren. In der Stadt kann die Person schon längst aus dem Sichtfenster verschwunden sein, bevor man überhaupt das Objektiv berührt, geschweige denn daran gedreht hat 😉 Dazu muss ich sagen, dass wir natürlich mit den Jahrzehnten technisch weiter sind und die Geschwindigkeit der Sigma SA 300 nach heutigem Standard stark hinterher hinkt…!

 

 

Apropos Objektiv… Bei unserer Kamera war der Kunststoff extremst verklebt!!! Die verarbeiten Weichmacher geben den Geist auf. Der Zahn der Zeit! Der Zoom war kaum noch zu bewältigen, so zog sich das Plastik aneinander fest. Das Schwarmwissen Internet brachte einen hilfreichen Hack zu Tage: Babypuder 🙂 Ich höre den ein oder anderen innerlich schon aufschreien 😉 „Um Gottes Willen! Mit so winzigen Teilchen an Linsen arbeiten?! Und wenn diese in die Zwischenräume gelangen?!“ Aber hey… Geht mehr als unbrauchbar oder kaputt?! Ein Versuch ist es doch wert, wenn sonst nur die Tonne als Option bleibt! Riiiisikoooooo 😉
Also: Mit einem Pinsel das Pulver komplett auf dem klebrigen Kunststoff verteilen, über Nacht einwirken lassen, danach auch genau so wieder entfernen und mit einem Tuch noch etwas nachwischen. Es hat funktioniert!!! Auch das Gehäuse wurde so bearbeitet und dem Objektiv seine Arbeit/Würde wieder zurück gegeben 😉
Eine weitere Faulheit meinerseits: Ich stehe auf die Teilautomatik solcher SLR`s! Ich möchte mit der Tiefenschärfe spielen? Die Kamera auf „A“ stellen und mit dem flachen Rad neben dem Sucher mit dem Daumen die Blende auswählen und die Sigma sucht selbständig die Belichtungszeit dazu. Lieber genau andersherum? Bei „S“ die Zeit aussuchen (mit dem rechten Zeigefinger am senkrechten Rad neben dem Auslöser gewählt) und der Fotoapparat macht passend den Rest. Das goldene Mittelmaß zu einer einfachen Point&Shoot und den komplett manuellen Kameras früherer Jahre! Wer jedoch auf diese Spielereien verzichten möchte, überlässt der Sigma mit der Stellung auf dem Sternchen komplett die Arbeit. Alle wichtigen Fakten werden unten im Sucher in einer grünen Leiste elektronisch angezeigt, so dass man mit dem Auge stets beim Motiv bleiben kann. Die Sigma SA 300 hat hier gute Ergebnisse erzielt. Ich habe hier und da bei den Fotos die Belichtung etwas nach dem Scannen angepasst. Aber generell wurde der Ilford XP2 gut ausgeleuchtet. Wie passend, dass ich zum Film auch diesen Bus erhascht habe… 😉 😉

 

 

Noch ein paar Urlaubsdetails zu London 😉 Unser Hotel lag in Whitechapel. Laut Google Bewertungen ein super Hotel – jedoch in einer absolut falschen Gegend! Hallo?!?! Wir wohnen Nähe Duisburg! 😉 Heißt, wir kennen solche „Umgebungen“ zu Genüge 😉 😉 Andre und ich empfanden den Ort jedoch zu keiner Tages- und Nachtzeit als gefährlich für Leib und Seele! Ja gut – hier und da kroch zu später Stunde ein Junkie im Delirium über den Bürgersteig… Aber das ist sein Problem 😉 Euch schockt das? Für mich gehört dieses Alltagsbild zu einer Großstadt dazu. Eine Großstadt hat halt mehr Facetten, als nur tolle Bankerviertel. Sonst macht besser Urlaub in Hintertupfingen 😉

 

 

Whitechapel ist muslimisch geprägt und die verschiedenen Gerüche, die sich alle paar Meter ändern, sind eine Herausforderung für Nase und Hirn. Generell scheint sich London um außergewöhnliche Kulinarik zu drehen (auch beliebt bei Reels auf Insta etc.). So besteht Camden Town (leider) nur noch aus touristischen (fernöstlichem) Piercingschmuck und Essensständen. Die tollen, bunten, künstlerischen Hausfassaden gehen schon fast etwas unter 🙁 Sehr überlaufen das Ganze. Im Übrigen sind Andre und ich uns da einig: Wir haben noch nie so viele Menschen mit Coffee-to-go-Bechern wie in gesamt London gesehen! Ohne Koffein in der Hand scheint hier nix zu gehen 😉
Ich hatte dafür etwas anderes in der Hand bzw. Tasche. Ein richtiges Schwergewicht 😉 Ein knappes Kilo (950 g sind es genau genommen bei dem Gehäuse mit diesem Objektiv von 75-300 mm) bereichert das eh schon üppige Gepäck mit weiteren Kameras. Bei über 20 km Fußmarsch täglich hier und da schon eine Herausforderung für die Schulter. Aber jammern hilft nicht!
Nur weil nicht Canon, Nikon oder Leica darauf steht, heißt es nicht, dass andere Hersteller schlecht waren! Insgeheim sind Fotografen nämlich auch eitel und wollen schon mal gerne mit ihren Modellen angeben 😉 Die Sigma sollte Euch im Hinterkopf bleiben!
Und so steht es auch mit meiner Empfehlung zu London!!! Berlin meint hip zu sein?! Pah….! 😉 Architektonisch interessant, geschichtlich und voller Leben!!!! Ich hoffe, ich komme dort noch einmal hin! Und unternehmt so viel wie möglich zu Fuß!!! Unterirdisch verpasst Ihr sooooo viele Dinge! 😉

 

 

Nun zu den nackten Fakten:
Hersteller ist Sigma aus Japan und eingeführt wurde diese Kamera 1992. Wir bestitzen die „N“-Version, die 1994 auf den Markt kam. Hierbei ist ein externes Blitzgerät für die SA 300 inkl.
Leider sind nur Sigma-Objektive bei dem Gehäuse kompatibel (SA-Bajonett). Seit 2018 wurde die Entwicklung dieser Bajonetts eingestellt.
Die Kamera verfügt des weiteren über einen Fernsteuerungssensor, einem Belichtungsspeicher und einer Reihenbildschaltung.
Meßcharakteristika sind folgende wählbar: Mehrfeld-, Selektiv- und Integralmessung.

 

 

 

One Comment

  • Jens

    Die Bilder von London gefallen mir☺️. Mein Favorit ist der Bus. Fährt er wirklich nach Ilford? Kannte bisher nur als Filmmarke😉. Die Kamera kannte ich bisher auch noch nicht. Wie viele andere unterbewertete Modelle aus dieser Ära liefert die erstaunlich gute Ergebnisse.

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