Yashica microtec zoom 120 – Eine solide Point and Shoot!
Für eine Point and Shoot ist die Qualität der Bilder der Yashica microtec zoom 120 richtig gut! Sie überzeugt mich zwar nicht ganz so wie die (einfachere) Minolta AF-E II; aber hier und da muss man Kompromisse eingehen. Gleichbleibende Leistung oder das Spiel mit dem Zoom.
Und da ich ein Fan von Letzterem bin (ich mag es, mir den Bildausschnitt möglichst schon beim Fotografieren optimal zu legen und nicht erst beim Entwickeln großzügig zuzuschneiden… Außerdem halte ich manchen Motiven ungern das Objektiv direkt unter die Nase 😉 ), müssen die 11 Linsen in 9 Gruppen schon einiges leisten. Und das tun sie auch größtenteils! Das Zoomen verläuft sanft, flüssig und nicht laut.
Die Yashica microtec zoom 120 arbeitet mit Blenden im Zoom von 3,8/38 mm – 8,8/120 mm. Also bei der kleinsten Brennweite eine gute Lichtstärke für so einen Fotoapparat. Super gefällt mir auch das kräftig leuchtende Blau am Stellrad und im Display auf der Rückwand! Eine gute Helligkeit und Kontrast für den Überblick der Kameraeinstellung auch im Dunkeln!
Durch das hervorstehende Objektiv ist diese Yashica leider nicht mehr hosentaschentauglich. Auch das Gewicht ist „für ein Stück Plastik“ beachtlich.
Trotzdem durfte sie mit nach Madeira. Gleißender Sonnenschein und Hitze erwartete uns. Der DX-Code steuert hier elektronisch die Filmempfindlichkeit. Bei dem Klassiker Kodak Gold 200 sind die Farben und Kontraste stark verblasst! Da ist dem Film die „goldene Mitte“ (sorry – der musste sein 😉 ) an Wetter wohl lieber. Um die Urlaubsfauna in voller Weite zu erfassen, gibt es den Landschaftsmodus. Bei dieser Einstellung wird der Blitz abgeschaltet und die Entfernung auf Unendlichkeit fixiert.
Der Fotoapparat an sich eignet sich super für Urlaubsschnappschüsse!!! Der Fun-Faktor ist zwar nicht so gegeben wie bei der Lomo Diana F+; dafür sind die Erinnerung scharf!
Um für alle spontanen Aufnahmen gerüstet zu sein, stellt Ihr am besten auf den grünen Balken: Der Vollautomatik-Modus. Hier ist ein Mehrfeld-Autofokus mit fünf Zonen aktiv. Auch die bewegten Motive sind meist gut geworden! Die Schärfeeinstellung wird damit schnell und korrekt gesteuert. Wie hier auf der Kirmes beim Kettenkarussell:
Ihr könnt jedoch auch die Spotmessung nehmen, wenn Ihr den Schärfepunkt selber im Foto wählen möchtet. Soll für den Bildaufbau das Hauptmotiv nicht mittig positioniert sein (dort findet halt die Entfernungsmessung statt): Das Objekt erst im Sucher zentrieren, den Auslöser halb drücken, gedrückt lassen, Kamera verschieben und dann komplett durchziehen.
Nicht verwendet habe ich die Einstellungen für die Nachtaufnahme und den Bildgrößenspeicher (auf dem Einstellrad ein rennendes Männchen). Letzterer verweigert sich mir eh irgendwie.
„Mit diesem Programm werden Motive in unterschiedlicher Entfernung automatisch gleich groß abgebildet. Die Scharfeinstellung erfolgt dabei mit dem Spot-AF.“
Wenn ich hier so in der Küche sitze, mit der Yashica microtec zoom 120 durch die Gegend schweife und verschiedene Sachen anpeile (halb gedrückter Auslöser), zoomt die Kamera mal raus und mal rein. So wie der Fotoapparat meint, dass das Objekt das Foto schön ausfüllt. Öhm… Nö… Das möchte ich schon selber entscheiden 😉 🙂
Bei diesem Foto am Flughafen habe ich den Blitz per Hand ausgeschaltet. Ist super geworden 🙂
Für die Nachtaufnahme blitzt die Kamera kurz an um den Vordergrund zu beleuchten und belichtet zur Erhellung des Hintergrundes quasi noch etwas nach. Mit Blitz kann dies bis zu 1/8tel sec dauern, ohne bis zu 2 sec. Da muss das Lächeln ein bisserl länger eingefroren bleiben 😉
Ach herrje… Ich lüge… Ich kann bei zwei weiteren Modis nur in der Theorie sprechen… Die Macro- und die Selbstauslöser-Funktion! 😉
Bei Macro fährt das Objektiv automatisch auf 90 mm aus und der kürzeste Abstand sollte 0,4 m betragen. Doch Vorsicht mit dem Ausschnitt!!! Die Schärfe müsst Ihr nämlich wie bei der Spot-Messung justieren! Also das, was in dem Macrobereich scharf sein soll, mittig im Sucher fixieren, Auslöser andrücken und das Motiv unten rechts in den kleinsten Rahmen schieben. Sonst wundert Ihr Euch später, wenn die Hälfte der Blume fehlt 😉
Der Selbstauslöser ist für ein einzelnes oder drei Fotos in Folge einsetzbar. Generell sind bis zum Start 10 sec Zeit, selber mit ins Bild zu rennen. Bei der Dreiervariante ist ca. 1 sec Versatz zwischen den Aufnahmen.
Ich würde sagen: Das Wichtigste zur Kamera habt Ihr jetzt, kauft Euch diese und sucht Motive (meine Kreativität wurde hiermit irgendwie nicht beflügelt) 😉 Was nicht heißt, dass die Yashica microtec zoom 120 es nicht drauf hat, nur weil mein Hirn sich gesträubt hat 😉
Immer her mit den nackten Fakten:
Yashica microtec zoom 120 = Kyocera Lynx 120 = Yashica Micro Elite Zoom 120, Batterien: zwei CR2-Lithiumbatterien. Herstellung 1995, Hersteller Kyocera (Yashica diente nur noch als Markenname), benutzter Film: Kodak Gold 200, Brennweite 38-120