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Ricoh KR-10x – Echt? Die hatte ich schon?

Die Ricoh KR-10x scheint bei mir ja mal so richtig Eindruck hinterlassen zu haben und in Erinnerung geblieben zu sein… 😉 😉
Als es darum ging, Kameras für den anstehenden Hamburgtrip auszuwählen, hatte ich diese Spiegelreflex eigentlich schon zu meinen Klamotten gelegt. Es wäre dann der vierte (!) Fotoapparat gewesen, so dass ich mich besann und beschloss, dass 108 Fotos für zwei Tage nun wirklich reichen sollten 😉 Qualität statt Quantität (eine von den drei Knipsen schleppe ich nun schon seit 2 ½ Monaten mit mir herum) 😉

 

 

Wie erwähnt lag die Ricoh KR-10x zwischen meinen Pullovern und der Kulturtasche auf meinem Bett, als Andre meinte „die hattest Du doch schon“! Dies habe ich ihm nicht wirklich geglaubt, bis er mir auf seiner Digitalkamera den Beweis lieferte, da er mich mit ihr in Action erwischt hatte…!
Die Ergebnisse (sprich Fotos) schlichen sich durch das Wiedererkennen der Location in mein Hirn. Die Kamera selber jedoch…

Sie hat ein ordentliches Objektiv drauf. Ein Vivitar Series 1l, welches das Gewicht der Ricoh hier maßgeblich beeinflusst! Die Brennweite von 28-105 mm verspricht einen großen Einsatzbereich. Zusätzlich gibt es eine Blenden- und Zeitautomatik.
Nachdem ich gerade das Batteriefach geöffnet habe, kommt eine dicke CR 1/3N zum Vorschein, die es ohne Probleme immer noch zu kaufen gibt. Alternativ können jedoch auch zwei LR-44 verwendet werden. Dies ist auch ein absolutes Muss: Denn ohne Strom ist der Body nicht nutzbar!!! Somit ist es wichtig, eine elektronisch „gesunde“ KR10x zu erwerben.

 

 

Im Sucher erkennt man unten eine Spiegelung der eingestellten Blende und rechts befindet sich eine Leiste mit den Belichtungsmerkmalen. Die „Nadel“ wird elektronisch geliefert und wird rechts neben dem Objektiv am länglichen Knopf aktiviert. Denn zum Stromsparen schaltet sich diese nach acht Minuten Nichtbenutzung ab. Ein roter Balken rät ab 1/30: Vorsicht! Ab hier gibt es freihändig eine Verwacklungsgefahr! Besser mit Stativ oder Blitz arbeiten! Was einem jedoch nicht hilft, wenn es bereits dunkel ist! 😉 Denn diese Skala ist ab einer bestimmten Dämmerung nämlich nicht mehr ablesbar 😉 🙁

Arbeitet Ihr im manuellen Modus, leuchtet ein M auf und warnt ggf. mit blinkenden Pfeilen, ob Ihr vielleicht nicht doch besser die Blende oder Belichtungszeit ändern wollt?!

Die besten Aufnahmen mit dieser Kamera sind beim Straßenmalerwettbewerb in Geldern entstanden. Bzw. etwas abseits davon beim POW-Festival → Paint of Walls. Laut Homepage einmal jährlich stattfindend mit über 25 europäischen Graffiti-Artists. Dort hat das Wetter in einem kurzen Zeitfenster sonnig mitgespielt und die Kunstwerke, die Gesichter der Schaffenden und sogar die Gebäudestruktur sind super scharf geworden!

 

 

Bei den Straßenmalern, die in der Innenstadt auf den Knien Bilder mit Kreide verwirklichen, sind die Fotos nicht gut geworden. Dort zogen schon dicke Wolken auf und die Fotos sind teilweise unscharf und unterbelichtet. Hier hätte ich die Möglichkeit der Belichtungskorrektur an der Ricoh KR-10x nutzen sollen. Ich gebe jedoch zu: Damit habe ich bis jetzt nie gearbeitet und solche Möglichkeiten gibt es irgendwie noch nicht in meinem Fotohirn. Aber was wäre das Leben ohne ständige Lernprozesse 😉 Zu guter Letzt mussten Andre und ich uns auf ein Bierchen in eine Kneipe retten, da die Himmelsschleusen geöffnet wurden 😉 Schade für die Maler, deren Werke somit quasi davonschwammen… 🙁 Deren Bilder sind halt vergänglich… Ich hätte da noch ein Alternativhobby für die 😉 😉
Bei der Qualität der Kirmesfotos hinkt die Qualität der Ricoh jedoch der Vito in Schärfe und Brillanz hinterher. Dieses Lebkuchenbild ist das Beste dieses Abends.

 

 

Auch beim Oldtimer-Treffen hat sie bei gutem Wetter sauber gearbeitet. Es kamen stimmungsvolle und detailgenaue Eindrücke dabei herum.

 

 

Erst zum Ende des Filmes geschah es durch meine vollgestopfte Tasche, dass ich feststellen musste, dass bei meiner Kamera die Rückwand ja gar nicht richtig einrastet 🙁 Durch eine Unachtsamkeit beim Rumwühlen bin ich wohl hängen geblieben und besagter Deckel wurde leicht geöffnet, Licht drang ein und die idyllische ( 😉 ) Strohromantik wurde etwas beschädigt…

 

 

Ansonsten ist diese Ricoh KR-10x kein Hexenwerk. Die ISO stellt man durch das Anheben des linken Rades ein. Am rechten Rad bedeutet das L „lock“, so dass ungewollte Belichtungen vereitelt werden. Scharf wird im Sucher durch den Schnittbildentfernungsmesser gestellt. Ich persönlich mag diese Art der Hilfe.
Zwei weitere Goodies: Der Selbstauslöser und die Messfeldspeicherung. Für ersteren müsst Ihr spannen und „SELF“ drücken. Bei Aktivierung durch den Auslöser pulsiert vorne erst langsam und dann immer schneller werdend eine rote LED. Zehn Sekunden habt Ihr Zeit, Eure Schokoseite vor die Kamera zu werfen 😉

Für die Messfeldspeicherung ebenfalls vorspannen, den kleinen Knopf links neben dem Objektiv drücken und halten, so dass sich die Kamera genau diese Werte nun „merken“ kann. Dann schwenkt Ihr zum anderen Lichtverhältnis (wo die Kamera ja eigentlich für sich etwas Neues errechnen würde) und drückt den Auslöser. Auch ein Feature, das ich an noch keiner Kamera verwendet habe…

Ja, sie hat größtenteils gute Dienste geleistet! Und gerade, wenn man sich ihrer mehr annimmt, ein gutes Objektiv verwendet und sie aus dem EFFEFF bedienen kann, sehe ich keinen Grund, warum man sie meiden sollte. Unsere Loretta ist ja auch rein subjektiv. Andre und ich sind auch selten einer Meinung 😉

 

 

Die nackten Fakten:
Gebaut ab 1984 durch Riken Optical Ltd., Tokio, für Wechselobjektive mit Pentax-K-Bajonett, verwendeter Film war ein Kodak Gold 200

 

 

 

 

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