Traveler MRC – Sie macht auf Reisen ihrem Namen alle Ehre
Die Traveler MRC macht einen guten ersten Eindruck: Wenig Volumen um nicht zu viel Platz im Gepäck zu verschwenden und ein wertiges Gehäuse aus Metall, bei dem man keine Angst haben muss, dass andere Gegenstände in der Tasche der analogen Point&Shoot zu sehr zusetzen.
Eigentlich fand ich mich ziemlich mutig, gerade diesen Fotoapparat mit nach Rom zu schleppen. Da die Filme für das APS-Format ja nicht mehr hergestellt werden und die ASA mit den Jahren nachlassen, weiß man nicht, ob noch brauchbare Erinnerungsfotos entstehen. Das MHD des Kodak APS-Erlebnis Allround 200 lag im Juli 2005. Also 19 Jahre vor dessen Benutzung. Wie viel die Lichtempfindlichkeit in der Zwischenzeit eingebüßt hat, werden wir erst am Ende (= Entwicklung) wissen… Keine gute Basis für einmalige Urlaubsfotos… 🙁
Viel gibt es zu der Traveler MRC nicht heraus zu finden.
Verkauft durch Aldi um die Jahrtausendwende, entwickelt durch die Supra Foto Elektronik Vertriebs GmbH mit Sitz in Kaiserslautern und dann wiederum produziert von Foxconn in Taiwan. Alles nur gefährliches Halbwissen und keine Garantie. Das Netz ist hier sehr undankbar und spuckt kaum etwas heraus…! Keine Bedienungsanleitung o.ä.
Kommen wir zu dem, was ich viel spannender finde: Die Ergebnisse! Um direkt mit den Auswahlmöglichkeiten der Fotoformaten einzusteigen: Spart Euch die Mühe, zwischen P, H & C zu wechseln! In der Fototasche befindet sich letztendlich eh „nur“ das größte Format, das der Film hergibt! Ist ja auch nicht schlimm… Wo am meisten drauf ist, kann im Nachhinein immer noch etwas weggeschnitten werden 😉
Die Negative umständlich mit Tesa auf die Schreibe des Scanners geklebt (Rahmen für dieses Format gibt es für unseren Epson nicht und die Newtonschen Ringe durch eine aufliegende Galsscheibe wollen schließlich vermieden werden), habe ich entweder Glück oder die kleine Traveler MRC kann mehr, als ich durch meine Erfahrung mit der IXUS (bzw. Andre mit der Canon EOS IX) erwartet hatte. Gott sei Dank war es an allen Orten, die ich mit der Traveler MRC besucht habe, richtig sonnig, so dass der alte Film viel Input bekam! Die Fotos sind gar nicht mal sooooo übel geworden.
Ein kleines Abschweifen…
Durch das eventuelle Lesen anderer unserer Rezensionen wisst Ihr vielleicht schon, dass die Meinungen zu Optik und Handhabung der Fotoapparte schon bei ZWEI Personen (sprich Andre und mir z.B. zum Thema Bridgekameras) absolut gegensätzlich sein können! Lorettas Ranking muss nicht auch auf Euch zutreffen!! Wichtig ist allein, dass Ihr mit der jeweiligen Kamera lernt umzugehen und hier im Blog Ergebnisse seht, was die Fotoapparate leisten (wobei hier gesagt sein muss, dass die Qualität der Bilder bei Euch garantiert noch BESSER ist, wenn Ihr die Negative bei Profis scannen lasst, anstatt wie wir daheim einen Flachbettscanner zu nutzen! Hier kann ich jedoch nicht beantworten, ob deren Geräte auch in der Lage sind, APS zu verarbeiten!).
Aber eigentlich wollte ich in Sachen subjektiver Wahrnehmung auch auf die Reise mit der Kamera eingehen. Ein Bekannter von mir schwärmte letztens von Rom. Ich selber war drei Tage vor Ort und fand, dass das auch als Eindruck gereicht hat 😉 Zu viele alte Steine mit zu vielen geschichtsträchtigen Daten, die ich mir eh nicht merken kann 😉 Ich mag eine Mischung aus alt und Moderne – letzteres sucht man dort vergebens. Nicht mal über ein U-Bahn-Netz verfügt diese Großstadt um von Cesaer zu Nero zu gelangen 😉 Durch die Erklärung eines Reiseführers auch verständlich: Bei den Bohrungen würde man ja alle paar Meter auf neue Funde aus alter Zeit stoßen… Da braucht man quasi gar nicht erst anfangen. Recht hat er ja 😉
Auch ist Rom in den Seitenstraßen sehr dreckig – wie hier das Ruhrgebiet 😉 Mein Fall war dann schon eher London!
Wie geleckt war es dafür auf den Straßen von Schwerin! Wieso gibt es hier noch nicht mal Kaugummiflecken auf dem Boden?!
Beim Schweriner Schloss sind diese beiden Fotos mit der Travleler MRC entstanden. Links mit dem ausgelösten Blitz, rechts händisch ausgeschaltet.
Schön mal der Vergleich zur Auslichtung und Farbverschiebung. Das rechte scheint ein bisserl unschärfer zu sein – die Erklärung dazu später im Text. Welche Variante wäre Euer Favorit?!
Okay okay – hier und da mögen unsere Kamerarezensionen in einen Reiseblog ausarten 😉 Ich hoffe, Ihr verzeiht!!! Ich selber bin jedoch sehr froh, wenn ich Ideen für Fotomotive bekomme. Also in den Kommentaren, per Mail, auf fb oder Insta immer her damit! 🙂
Die Brennweite von 24 – 48 mm spricht für eine Reisekamera: Weitwinkelig um viel vom Urlaubsort festhalten zu können. Der Zoom läuft abgehackt in vier Abstufungen. Da sich im Sucher kein klassisches Fadenkreuz oder Rechteck befindet, gehe ich davon aus, dass die Traveler MRC mit recht großen Blenden arbeitet, um alle Details von vorne bis hinten scharfgestellt zu bekommen. Eine Fokussierung mit gewollter Unschärfe drumherum ist somit nicht möglich. Dass an dieser Theorie etwas dran ist, könnte man dadurch belegen, weil es bei der Kamera keinen „Porträt-Modus“ gibt, wie eigentlich bei den meisten Point&Shoots üblich! Und bei einem Blick auf die Fotos: Tatsächlich! Bei allen Bildern ist Vorder- sowie Hintergrund scharf! Daher auch die erhöhte Verwacklungsgefahr, wenn man den Blitz händisch abschaltet. Dann werden die Belichtungszeiten durch zu wenig Lichteinfall in Kombi mit zu großer Blende wohl einfach zu grenzwertig…
Ich überlege, ob ich überhaupt noch weitere APS-Kameras testen soll. Die kleinen Negative sagen mir sowieso schon nicht zu. Und dann immer mit abgelaufenen Filmen arbeiten müssen? Mir vergeht der Spaß daran… 🙁
Heute keine Lust zu nackten Fakten… Gibt ja eh nix zu erzählen 😉

