35mm,  Bridge Kamera,  CHINON,  Review,  Silke

Chinon GS135 – Kann man machen…

…muss man aber nicht 😉

Frauen kann man halt nicht immer mit der Größe beeindrucken 😉

Die Ehre gebührte mir, mich mit der Bridgekamera Chinon GS135 auch mal an der Raumschiffflotte von Andre beteiligen zu dürfen 🙂 Und ich möchte mal behaupten: Ich bleibe doch lieber bei den irdischen Fotoapparten 😉
Aber nach dem Scannen der Negative muss ich zugeben: Die meisten Fotos der Chinon sind doch sehr scharf geworden – auch wenn die „billigen Abzüge“ (wohl eher Drucke) vom Drogeriemarkt anfänglich anderes befürchten ließen!

 

 

Fängt man für gewöhnlich mit den positiven oder negativen Eindrücken zuerst an? Ich versuche es einfach abwechselnd 😉
Wie auch Andre empfand ich das Hineinschlüpfen der rechten Hand (wurde damals eigentlich noch auf das vermeintlich „richtige Händchen“ umgeschult? 😉 ) in die Schlaufe als angenehm. So hat man das Gefühl, dass die nicht ganz so leichte Chinon GS135 satt und sicher in der Hand liegt und Mittel-, Ring- und kleiner Finger befinden sich angenehm in der dafür vorgesehen Kuhle. Der Zeigefinger bedient intuitiv den Zoom (welcher geschmeidig und stufenlos läuft) sowie den Auslöser. Das Display befindet sich an der linken Kameraseite. Irgendwie logisch: Denn die linke Hand ist ja frei und kann somit die Modi wählen. Auch lässt die Handhaltung in der Schlaufe einen Blick von oben AUF die Kamera anatomisch nicht zu. Ein kurzes Drehen und ein Blick auf die SEITE ist wesentlich bedienerfreundlicher.

 

 

Wie bei vielen „neueren“ SLR und Point & Shoots mit automatischem Autofokus wird die Schärfe in dem Rechteck in der Mitte gemessen, indem man das Objekt dort anfixiert und den Auslöser halb andrückt. Vorsicht! Es gibt keine Auslösesperre! Die Chinon GS135 hatte hier und da leider Problemchen und fand nicht im ersten Anlauf die richtige Entfernung! Seid nicht zu fahrig und überzeugt davon, dass diese Kamera stets 100% Treffsicherheit beweist! Kontrolliert gewissenhaft im Sucher! Ich musste bei einigen Motiven nachjustieren und habe trotzdem hier und da gepennt (wie weiter unten die gelbe Laterne oder bei der Marionette in der Bildergalerie!)…

Falls Ihr Euch zu Eurem Fotoobjekt unter 0,85 m befindet, kann die Kamera nicht mehr scharfstellen und signalisiert dies durch ein blinkendes AF im Sucher. Ich hatte das Gefühl, dass die Kamera auch bei dem größten Zoom von 135mm in Sache Schärfe schwächelt.
Beachtet Ihr diese Eigenheiten der Kamera, kann diese Spiegelreflex mit nichtaustauschbarem Objektiv (das zeichnet ja eben die „Bridgekameras“ aus) wirklich ansehnliche Ergebnisse liefern!

Auch wenn Ihr den Blitz benutzt, wird das Motiv gut und passend ausgeleuchtet. Jedoch seid Ihr für die Aktivierung selber verantwortlich. Im Gegensatz zu den meisten Point&Shoots wird dieser hier bei schlechten Lichtverhältnissen NICHT automatisch ausgelöst!

 

 

Zusätzlich fiel mir auf, dass bei meinem Probefilm (dem Klassiker Kodak Gold 200) hier und da bei extremen Sonnenschein Überbelichtungen auftraten. Da hat wohl die TTL-Belichtung ihre Dienste verweigert 😉

 

 

Die meisten Aufnahmen, die mir sehr gefallen, sind hier in der Nachbarschaft in Goch Kessel entstanden. Dort ist Heinz Bömler der Wahnsinnige (Puppenspieler) daheim 🙂 Das gesamte Gelände ist ein großes Sammelsurium an alten Alltags-, Deko-, Waren- und Gauklergegenständen. Hier trifft das Bewahren von Kulturgut gleichermaßenn auf Verrottung jenes welchen 😉 Das Auge steht nicht still – läuft man eine zweite Runde, fallen einem Kleinigkeiten ins Auge, die beim ersten Durchgang einfach durch die Informationsflut untergegangen sind… Mit Aha-Effekten ( „Schau an: So was hatte meine Oma früher auch!“) bis zu „ernsthaft“?!?! (So hat Herr Bömler z.B. auf diesem Gelände schon seinen eigenen Todestag in der Zukunft voraus gesagt 😉 ) Wer Spaß an Kuriositäten hat, ist dort definitiv gut aufgehoben! Aber informiert Euch vorab online wegen einer Führung (oft in Niederländisch) oder fragt den Gutsherren vor Ort, ob Ihr gegen eine kleine Spende über das Gelände stöbern dürft!!!

 

 

Fotografiert habe ich bei der Chinon GS135 generell im „P“-Modus. Jedoch gibt es bei dieser neueren Art von Fotoapparaten unter der Einstellung „Zoom“ die Möglichkeit, die Kamera den Bildausschnitt wählen zu lassen! Ich zitiere: „Die Kamera komponiert das Bild dann automatisch, indem sie das Objekt zoomt und den Fokus genau einstellt.“
Gut, dass die Elektronik der Chinon damals schon wusste, was für mich an einem Foto wichtig ist und was nicht 😉 Die erste KI würde ich sagen 😉 Zum Ausprobieren war es mal interessant – aber das Zepter aus der Hand nehmen lassen möchte ich mir dann definitiv doch nicht! 😉

Weiter durfte die Bridgekamera mit zum organisierten Fotowalk vom Blickwinkel Magazin in Köln. Kein reiner analoger Treff – wir waren da eher die Ausnahme 😉 Auch hier ist die Größe und das Gewicht des Apparillo nicht vorteilhaft… Jedoch war hier die Qualität der Fotos durchweg gut! Und ich möchte Euch auch etwas ermutigen: Schließt Euch etwas mehr mit anderen Fotografen zusammen!!! Und nicht nur, um den eigenen Instagram-Account zu pushen 😉 Keiner hat bei diesem Hobby den Heiligen Gral gefunden! Es ist eher interessant zu sehen (wie schon im „Kleinen“ bei Andre und mir 😉 ), wie andere Leute den selben Ort zur selben Zeit wahrnehmen im  Vergleich zur eigenen Person und welche Technik sie für welche Wirkung verwenden. Euch passieren maximal zwei Dinge: Ihr lernt noch etwas dazu oder seid verwundert, wie gut eigentlich schon Eure eigene Leistung ist!!! 🙂 (technisch oder einfach das Auge zum Erfassen von Situationen) Im schlimmsten Falle hattet Ihr wenigstens soziale Kontakte mit Gleichgesinnten mit hoffentlich schönen Gesprächen 🙂

 

 

Die Chinon GS135 bietet sonst noch das Aktionsprogramm (Porträt/Motion), bei dem der Fotoapparat eine größere Blende mit einer kurzen Verschlusszeit wählt oder genau das Gegenteil im Kreativ-Modus (Berg) für Landschaft mit kleiner Blende für die Tiefenschärfe.

Des weiteren gibt es noch den Selbstauslöser, die Mehrfachaufnahmen und die Belichtungskorrektur.

Sodele. Ich möchte Euch diesem Bericht absolut nicht vom Kauf dieser analogen Kamera abhalten! Ich hoffe, das habt ihr auch nicht so verstanden 😉 Schließlich ist Andre allein schon ein Fan davon 😉 Und letztendlich gibt es ja auch kein absolutes Argument gegen diesen Fotoapparat! Nur ist eben Vorsicht mit der Schärfe gegeben und Ihr braucht recht viel Platz in Eurem Köfferlein.

Diesen werde ich jetzt gleich übrigens noch für Rotterdam morgen packen 😉 😉

Kommen wir zu den nackten Fakten:
Hersteller Chinon im Jahre 1992 auch bekannt als Genesis IV, Batterie 2CR5, Zoom 38-135mm; Film Kodak Gold 200

 

 

 

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