Agfa Silette (Typ C) – Ich bin baff!!!
„Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul!“
Bitte?!?! Was für ein Blödsinn! 😉 Das ist doch genau mein Vorhaben bei der Agfa Silette (Typ C)! 😉
Denn schließlich hat uns der liebe Jens Hesse bei unserem Treffen Anfang des Jahres diese analoge Kamera als Überraschung mitgebracht! 🙂 Und somit: Schnellstmöglich diesen Fotoapparat testen und Resultate liefern, damit das Präsent auch seine volle Wertschätzung bekommt! 🙂
Nach meinen ersten zwei Agfas (unser allererstes „Experiment“ mit der Isoly Mat der Mittelformat Adox Golf 63) muss ich gestehen, dass ich qualitativ nicht viel erwartet habe… Auch wirkt die Agfa Silette (Typ C) jetzt nicht sonderlich attraktiv… Aber die Fotos sollten mich mal wieder Lügen strafen!!! Wo kommt denn bitte diese unverhoffte Schärfe her?! Respekt!!!
Rein optisch ist der Fotoapparat nichts Besonderes/Hübsches. Man sieht es ihr quasi an, dass sie damals das „Einsteiger-Modell“ für Hobby-Fotografen war. Sie ist auch heutzutage häufig und damit günstig auf Trödelmärkten oder online zu bekommen. Vielleicht habe ich mir daher instinktiv gedacht „wenn alle diese analoge Kamera verkaufen wollen, muss es ja einen (negativen) Grund dafür geben!“ Eventuell solltet Ihr Euch nach diesem Beitrag ebenfalls von diesem Hintergedanken verabschieden 😉
Die Blende und Verschlusszeit müssen manuell an der Linse kombiniert werden. Ebenso wie die Entfernung, die schlichtweg in Meterangabe „geschätzt“ wird (je nachdem wie groß Eure Blende und damit eine geringere Tiefenschärfe gewählt ist, umso treffsicherer müsst Ihr natürlich damit sein 😉 ). Was damals als „kleinste“ Technik galt, stellt für den neuerlichen analogen Fotografen eher eine Herausforderung als einen Einstieg dar 😉 Denn das Smartphone oder die digitale Kamera machen alles von alleine; wer macht sich da noch Gedanken, welche Zeit mit welcher Blende für welche Wirkung koordiniert werden muss? Photoshop und LightRoom werden schon alles im Nachhinein richten und gestalten können 😉 Andre empfindet diese Möglichkeiten eher als Kunst; ich als „gelernte“ Analogfotografin, habe früher beigebracht bekommen, mich schon BEIM Knipsen auf die zu erzielenden Auswirkungen zu konzentrieren…
Die Rückwand der Agfa Silette (Typ C) wird über den schmalen Steg unten rechts an der Seite geöffnet. Klassisches Einlegen des 35mm-Streifens. Mittig hinten unten an der Rückwand sitzt das Zählwerk, welches Ihr zuvor auf die maximale Fotoanzahl stellen müsst (es dreht sich somit rückwärts). Die DIN-Nummern auf dem Rückspulknopf dienen dabei nur als reine Erinnerungsstütze, welcher Film denn innenliegend ist. Die doppelte, matte Glasscheibe neben dem Sucherfenster (von vorne betrachtet 😉 ) ist allein zur Einblendung der Rahmeneingrenzung für das spätere Fotoformat. Schön und einfach zu beobachten, wie diese verschwindet, wenn man einfach mal mit einem Finger diesen Bereich komplett abdunkelt – und zack ist dieser Rahmen verschwunden 😉
Da ich hier irgendwie gar nicht so viel über die Funktion der Kamera beschreiben muss, da es nichts zu beachten gilt oder umständlich ist und ich Euch hier und heute mal nicht mit Ausflugstipps/-erfahrungen langweilen möchte ( 😉 ), stelle ich Euch einfach mal eine Reihe an guten Ergebnissen der Agfa nacheinander rein:
Oldtimertreffen
Und? Auch überrascht?! Jeder Strohhalm ist scharf und die Farbwiedergabe auf dem Kodak Gold 200 ist unglaublich!
Im Nachhinein hätte ich das Fotografieren mit diesem Fotoapparat mehr genießen sollen!!! Der Fun-Faktor hat zwar in dem Moment gefehlt… Jedoch ist dieser bei dem Abholen der Bilder definitiv noch eingetroffen!!! Besser spät als nie 🙂
P.S.: Danke nochmals Jens für diese (quasi) doppelte Überraschung 🙂 🙂 🙂
Hier die nackten Fakten:
Hersteller: Agfa Camera Werk AG, Herstellungsjahr ab 1958, die Optik: Agfa Color Agnar 1:2,8/45 mm, Film: Kodak Gold 200